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Solidarische Verteilung von Asylwerbern

UN

Österreich hat sich mit der Genfer Konvention im Jahre 1951 verpflichtet, Menschen mit begründeter Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen oder politischen Gruppe Asyl zu gewähren. Die Dauer von solchen Asylverfahren in Österreich ist oft unverständlich lange und für alle Beteiligten unzumutbar, bessere gesetzliche Regelungen sind dazu notwendig. Dennoch besteht für uns alle die Pflicht, solchen Menschen in oft lebensbedrohenden Situationen beizustehen und sie menschenwürdig zu behandeln. Leider versuchen viele politische Vertreter sich von ihren Aufgaben zu drücken und lassen sich dafür feiern, dass sie alle Türen verschlossen halten und ihre Verpflichtungen auf andere Bundesländer oder andere Gemeinden abschieben. Dadurch kommt es zu unzumutbaren Situationen für einzelne Gemeinden bzw. Ortsteile. Die Zuweisung von bis zu 250 Flüchtlingen nach Steinhaus, einem Ortsteil von Spital am Semmering, der nicht einmal so viele Einwohner zählt, ohne zuvor Kontakt mit der Gemeindevertretung bzw. der Bevölkerung aufzunehmen, ist ein starkes Stück. Dadurch wird die ablehnende Haltung ganzer Regionen zur Aufnahme von Asylwerbern geradezu provoziert. Der Bezirk Bruck-Mürzzuschlag hat jedenfalls seinen Beitrag geleistet, in unserer Gemeinde leben zurzeit 113 Asylwerber. Die Zuweisung weiterer Flüchtlinge ist unserer Region nicht zumutbar, das habe ich bei den zuständigen Stellen im Land Steiermark auch deutlich deponiert. Dieses Gefühl verstärkt sich, wenn man sieht, dass in den Bezirken Voitsberg und Deutschlandsberg jeweils 7 bzw. 8 Asylwerber untergebracht sind. Eine solidarische Verteilung der aufzunehmenden Flüchtlinge in der ganzen Steiermark bzw. in allen Bundesländern ist daher das Gebot der Stunde. Trotz aller Diskussionen ist auch in dieser Frage mit vorschnellen Meinungen oder Urteilen Maß zu halten, unser Pfarrer Herr Mag. Mosbacher hat in einer seiner letzten Predigten eindrucksvoll darauf hingewiesen, dass Christ sein bedeutet, auch diesen Menschen mit Respekt und Würde zu begegnen.